Namibia Malaria: Ist eine Prophylaxe notwendig?

Namibia Malaria: Ist eine Prophylaxe notwendig?

In manchen Regionen gibt es ein erhöhtes Malaria-Risiko. Welche das sind und was das für dich bedeutet, klären wir in diesem Artikel.

Vor deiner Reise möchtest du zu Recht wissen, ob es in Namibia Malaria gibt. In diesem Artikel zeigen wir dir:

  • welche Regionen von Malaria betroffen sind, 
  • verraten dir geeignete Schutzmaßnahmen und 
  • geben dir eine persönliche Empfehlung.

Namibia Malaria – Das Wichtigste in Kürze

  • Namibia ist Malaria-Gebiet, auch wenn 2020 laut dem Gesundheitsminister von Namibia nur insgesamt rund 43 Malaria-Fälle registriert worden sein sollen. Aktuell (Stand Juni 2022) wurde in der nordöstlichen Region Kawango Osten ein Anstieg der Malariafälle beobachtet. Dazu gehören die Städte Rundu, Andara und Nyangana.
  • Ein erhöhtes Malaria-Risiko gibt es insgesamt in den nördlichen Regionen des Caprivi und am Kunene-Fluss an der Grenze zu Angola.
  • Zur Regenzeit gilt das erhöhte Risiko auch für den Etosha Nationalpark, das Waterberg Plateau, die Kawango- und Kunene-Region.
  • Es gibt keinen Impfstoff, jedoch ein Prophylaxe-Medikament sowie geeignete Schutzmaßnahmen gegen einen Stich, z. B. ein Insektenspray mit hohem DEET-Anteil, ein Imprägniermittel für Kleidung sowie ein imprägniertes Moskitonetz. Du solltest in den Abendstunden zudem lange Kleidung tragen.
ANZEIGE –  Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2024 um 17:48 . Angezeigte Preise könnten sich inzwischen geändert haben. Alle Angaben ohne Gewähr. Affiliate Links - wir erhalten bei jedem Kauf über diesen Link eine Provision. Bilder vom Händler.

Ist Namibia ein Malariagebiet?

Wenn du nach Afrika reist, kommt dir wahrscheinlich direkt die Frage in den Kopf: Gibt es in Namibia Malaria? Kein Wunder, denn laut einer Studie sollen rund 95 % der weltweiten Malaria-Infektionen ihren Ursprung in Afrika haben. Laut einer Studie aus 2020 seien die meisten Menschen in Nigeria verstorben.

Laut dem Malaria Report 2021, der jährlich von der WHO veröffentlicht wird, sei die Situation in Namibia deutlich besser. Auf dem World Malaria Day am 25. April 2021 hat der Minister for Health and Social Services, Dr. Kalumbi Shangula, gegenüber der namibischen Zeitung New Era weitere Daten geteilt. In Namibia seien im Jahr 2020 insgesamt 43 Malaria-Fälle registriert worden. Ein erhöhtes Risiko hätten vor allem Kinder unter 5 Jahren, Schwangere und ältere Menschen. Die WHO veröffentlicht für 2020 eine Inzidenz für Namibia von 10.

Malaria hätte nach Angaben von Dr. Shangula in zehn Regionen Kavango Osten und Westen, Ohangwena, Sambesi, Omusati, Oshikoto, Oshana, Kunene, Otjozondjupa und Omaheke endemischen Status. Schauen wir uns das also einmal genauer an.

Namibia Malaria Karte – Alle Regionen in der Übersicht

Wenn dir die von Dr. Shangula genannten Regionen nichts sagen, dann haben wir die Inzidenzen pro 1.000 Menschen in einer Karte dargestellt. Du siehst auf der Karte, dass das Malaria-Risiko steigt, je weiter nördlich dich deine Route führt. 

Daten-Quelle: Uni Köln
  • Erhöhtes Malaria-Risiko: Ganzjährig in der Caprivi-Region und an der Grenzfluss zu Angola, dem Kunene River. Während der Regenzeit (November bis Juni) auch in weiteren nördlichen Regionen, darunter der Etosha Nationalpark, Kawango Region, Waterberg und der Kunene-Region (ohne Skelettküste).
  • Mittleres Malaria-Risiko: In der Trockenzeit (Juli bis Oktober) in den nördlichen Gebieten, darunter der Etosha Nationalpark, Kawango Region, Waterberg und der Kunene-Region (ohne Skelettküste).
  • Geringes Malaria-Risiko: Während der Trockenzeit an der Skelettküste und in der Regenzeit in den südlichen Teilen von Otjozondjupa und Omaheke.
  • Malariafreie Regionen in Namibia: Ab der Mitte in Richtung Süden ist Namibia weitestgehend malariafrei. Dazu zählen auch Windhuk, Swakopmund, Walvisbay und Lüderitz sowie der Namib Naukluft, das Sossusvlei und der Fish River Canyon.
Gut zu wissen:

Das Malaria-Risiko steigt in der Regenzeit insgesamt an und sinkt im Laufe der Trockenzeit wieder ab.

Malaria im Etosha Nationalpark

Im Etosha Nationalpark gilt ein erhöhtes Malaria-Risiko:

  • Die Inzidenz liegt im Westen des Parks bei 50 bis 300.
  • Der Osten hat aufgrund der Fishers Pan ein etwas höheres Malaria-Risiko von 50 bis 500.

Ein Risiko ist also durchaus vorhanden, aber während der Trockenzeit auf mittlerem Niveau. Anders sieht es allerdings während der Regenzeit aus. Dann gilt im Etosha Nationalpark ein erhöhtes Malaria-Risiko.

Unsere persönlich Empfehlung: Wenn du zur Regenzeit unterwegs bist, solltest du in jeden Fall erhöhte Schutzmaßnahmen gegen Malaria nutzen. In der Trockenzeit halten wir moderate Schutzmaßnahmen für ausreichend. Welche das sind, erfährst du weiter unten im Artikel.

Malaria im Caprivi Streifen

Der Caprivi Streifen hat ein ganzjährig hohes Malaria-Risiko. Es spielt also keine Rolle, ob du zur Regen- oder Trockenzeit in den Caprivi reist. Das Risiko einer Malaria-Infektion ist immer hoch.

Unsere persönlich Empfehlung: Nutze ganzjährig erhöhte Schutzmaßnahmen gegen Malaria.

Malaria am Waterberg

Die Region rund um den Waterberg hat ein ähnliches Malaria-Profil, wie der Etosha Nationalpark. Es gibt während der Trockenzeit ein mittleres Malaria-Risiko, das während der Regenzeit erhöht ist.

Unsere persönlich Empfehlung: Wenn du zur Regenzeit unterwegs bist, solltest du in jeden Fall erhöhte Schutzmaßnahmen gegen Malaria nutzen. In der Trockenzeit halten wir moderate Schutzmaßnahmen für ausreichend.

Namibia Malaria: Welches Jahreszeit oder Reisezeit ist empfehlenswert?

Wie du bereits gelesen hast, ist das Risiko während der Regenzeit insgesamt höher als in der Trockenzeit. Das liegt daran, dass die Malaria-Mücken ausreichend Wasser brauchen, um sich fortzupflanzen. Stehende Gewässer, wie Tümpel oder Wasserlöcher, sind dafür besonders ideal. Das kennen wir auch von unseren heimischen Mücken.

Namibia Malaria zur Trockenzeit

Während der Trockenzeit gilt insgesamt ein niedrigeres Malaria-Risiko im Vergleich zur Regenzeit. Regionen, die durchaus ein erhöhtes Risiko haben, haben dann nur noch ein mittleres Risiko. Das gilt vor allem für den beliebten Etosha Nationalpark und die Region rund um das Waterberg Plateau

Anders ist es im Caprivi-Streifen. Dort herrscht ganzjährig ein erhöhtes Risiko. Das liegt vor allem daran, dass diese Region aufgrund der Flüsse Zambezi, Kwando und Kavango nie austrocknet. Das ist gut für die Tiere, die ganzjährig auf ausreichend Wasser angewiesen sind und eben auch für die Fortpflanzung der Malaria-Mücke

Namibia Malaria zur Regenzeit

Die Regenzeit verwandelt die Landschaft im Nu in eine grüne Landschaft. Der Boden ist zu Beginn der Regenzeit so trocken, dass das Wasser kaum versickert. Es bilden sich natürliche Wasserlöcher, die von den Tiere sehnlichst herbeigesehnt werden. Gleichzeitig findet nun auch die Malaria-Mücke immer mehr Brutstätten und das Malaria-Risiko steigt in den nördlichen Regionen, wie dem Etosha Nationalpark und dem Waterberg Plateau.

Welche Malaria Prophylaxe ist für Namibia sinnvoll?

Das Wichtigste vorab: Es gibt keinen Impfstoff gegen Malaria, wohl aber ein Malaria-Mediakament, das zur Prophylaxe eingenommen werden kann. Zudem kannst du dich mit geeigneten Schutzmaßnahmen gegen einen Stich schützen. Wir geben dir einen Überblick.

Welche Medikamente oder Impfungen gibt es?

Es gibt tatsächlich Medikamente gegen Malaria, die dich vor einem schweren Verlauf schützen. Diese kannst du vorbeugend oder bei ersten Symptomen einnehmen. Das Medikament kann mitunter starke Nebenwirkungen hervorrufen. Soweit der Überblick.

Da wir aber keine Ärzte sind, solltest du dich am besten ärztlich beraten lassen, z. B. vom Tropeninstitut. Wir haben dir die wichtigsten Empfehlung von der Webseite zusammengefasst:

Das rät das Tropeninstitut:

In den erhöhten Risikogebieten wird die vorbeugende Einnahme von Atovaquon / Proguanil (Malarone®) oder in Sonderfällen Mefloquin (z.B. Lariam®) empfohlen. Alternativ kommt Doxycyclin in Frage. Es wird von der WHO als Alternative empfohlen und weltweit seit Jahren erfolgreich eingesetzt. Doxycyclin ist in Deutschland als Malariaprophylaxe nicht zugelassen. In den niedrigen bis mittleren Risikogebieten wird während der Risikozeit nur die Mitnahme von Atovaquon / Proguanil (Malarone®) oder Artemer / Lumefantrin (Riamet®) als Notfallmedikament empfohlen.

Schütze dich vor einem Stich

Du kannst aber auch abseits der Medikamente einiges zur Malaria Prophylaxe unternehmen. Schließlich werden die Anopheles-Mücken erst abends aktiv und du kannst dich entsprechend in dieser Zeit besonders schützen.

  • Insektenschutzmittel: Nutze in jedem Fall Insektenschutzmittel. Der Anteil des Wirkstoffes DEET sollte mindestens 20 % betragen. Wir empfehlen dir das Insektenschutzmittel No-Bite. Es ist zugelassen und hat einen hohen DEET-Anteil von 50 %.
  • Trage lange Kleidung: Wenn es langsam schummrig wird, solltest du deine Haut mit langer Kleidung vor einem Mückenstich schützen. Am besten trägst du Kleidung, die nicht zu eng anliegt. Ziehe zudem Socken und geschlossene Schuhe an. Denke aber daran, dass Mücken auch durch Socken stechen. Imprägniere diese deshalb vor deiner Reise.
  • Kleidung imprägnieren: Optional kannst du deine Kleidung zudem imprägnieren. Von No-Bite gibt es zudem ein Imprägniermittel für Kleidung. Du kannst mit einem Spray rund neun Kleidungsstücke behandeln. Es kann vor der Reise aufgetragen werden und hält dann zwei bis vier Wochen – oder bis zur nächsten Wäsche.
  • Duschen vor Sonnenuntergang: Wenn du tagsüber geschwitzt hast, solltest du dich vor Sonnenuntergang abduschen. Der Schweißgeruch zieht zudem Mücken an.
  • Imprägniertes Moskitonetz: Du kannst deinen Schutz in der Nacht zudem mit einem imprägnierten Moskitonetz erhöhen. 
ANZEIGE –  Zuletzt aktualisiert am 3. Januar 2024 um 17:48 . Angezeigte Preise könnten sich inzwischen geändert haben. Alle Angaben ohne Gewähr. Affiliate Links - wir erhalten bei jedem Kauf über diesen Link eine Provision. Bilder vom Händler.

Mit diesen Schutzmaßnahmen bist du unabhängig von der Einnahme eines Malaria-Prophylaxe-Medikaments gut geschützt. 

Gut zu wissen:

Der Wirkstoff DEET gilt weltweit als am wirksamsten und wird von der WHO für Risikogebiete empfohlen. In Deutschland wird die Anwendung für Schwangere sowie Kinder unter 2 Jahren nicht empfohlen.

Malaria in Namibia: Unsere Erfahrungen

Zu guter Letzt möchten wir noch unsere persönliche Meinung mit dir teilen. Wichtig ist uns aber, dass es unsere Meinung ist. Wir sind keine Ärzte und würden dir immer empfehlen, dich von einer Spezialistin oder einem Spezialisten beraten zu lassen.

Wir haben vor unserer ersten Namibia-Reise sehr unterschiedliche Meinungen zum Thema Malaria in Namibia gehört. Die meisten Gesundheitsorganisationen raten jedoch dazu, sich ausreichend gegen Malaria zu schützen – besonders im Norden von Namibia und auch unabhängig von der Reisezeit.

Wir sind das erste Mal während der Regenzeit durch Namibia gereist und haben uns deshalb dafür entschieden, ein Malaria-Prophylaxe-Medikament einzunehmen. Das Medikament mit der Wirkstoffkombination “Atovaquon/Proguanil” war verschreibungspflichtig. Es kostete 40 EUR und enthielt 12 Tabletten. Gemäß des Beipackzettels haben wir mit der Einnahme am Tag vor der Einreise in den Etosha Nationalpark begonnen. Im Anschluss muss jeden Tag eine Tablette genommen werden, bis die Packung aufgebraucht ist. Wir haben das Medikament beide sehr gut vertragen und sind gesund zurück gekommen.

Namibia Malaria mit Insektenspray vorbeugen

Mit unserem Wissen von heute würden wir persönlich kein derartiges Medikament mehr einnehmen. Wir teilen die Aussage des Tropeninstitus, dass das beste Mittel gegen Malaria der Schutz vor einem Stich ist – ”Kein Stich – Keine Infektion”. Die Wirkstoffkombination “Atovaqoun/Proguanil” kann hingegen Übelkeit, Verdauungsstörungen und Kopfschmerzen hervorrufen. Also kein leichtes Mediakament, das man mal einfach so einnimmt.

Wie ist unser Kontext?

  • Es gibt ein mittleres bis erhöhtes Malaria-Risiko in Namibia. Die tatsächliche Infektionsrate ist im Vergleich zu anderen afrikanischen Ländern nicht gering, aber überschaubarer.
  • Wir gehören zu keiner Risikogruppe. Unser Ansatz ist daher: Wir reduzieren das Risiko so gut es geht, ohne uns anderen Risiken auszusetzen (z. B. durch Medikamente).

Was machen wir daher?

  • Wir ziehen früh am Abend lange Kleidung an.
  • Insektenspray nutzen wir in Malaria-Gebieten täglich und tragen es flächig auf nackten Hautstellen auf (u. a. Hände und Gesicht).
  • Wir schlafen auf unseren Reisen im Zelt und lassen das Mückennetz dauerhaft geschlossen.
  • Wir imprägnieren unsere lange Kleidung vor der Reise, die wir abends überziehen.

Für uns ist der Schutz vor einem Stich insgesamt die beste Lösung.

Und das aus zwei Gründen:

  • Schutz anderer: Wenn Mücken daran gehindert werden, infizierte Personen zu stechen, werden sie selbst auch nicht zum Risiko.
  • Eigenen Körper schützen: Wir setzen unseren Körper der Belastung des Medikaments nicht aus und sorgen dafür, dass es gar nicht erst zum Stich kommt.

Das ist aber unsere Meinung und soll keine medizinische Empfehlung an dich sein. Schließlich kann dein Risikoprofil aufgrund von Vorerkrankungen oder Alter anders sein. Wir wünschen dir in jeden Fall eine Reise, von der du gesund zurückkehrst!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Warenkorb